08) Neuseeland

So schnell sind 5 Wochen rum

Ja, jetzt bin ich in Auckland und fliege morgen zurück nach Australien. Die fünf Wochen hier sind sehr schnell vergangen. Es ist schade, dass die Zeit schon rum ist. Aber es wird jetzt wirklich Zeit, dass ich mal wieder etwas Geld verdiene, zumal ich gerade meinen Steuerbescheid für 2004 bekommen habe... *schluck* ... ;-)

Mit Brit und Susi hatte ich in Paihia noch ein paar tolle letzte Tage und am letzten Abend haben wir eine wunderbare Delikatesse (wenn man es mag...) gehabt: Selbst geerntete Muscheln. DAS ist ja mühsam, die Dinger vom Fels zu reissen (darf man für den Eigenbedarf, will ich betonen!) und dann die Bärte rauszureissen und dann muss man sie ja auch noch zubereiten. Uff...

muscheln

Ich bin ja nicht sehr scharf auf Muscheln, habe aber auch tapfer einen ganzen Teller voll gegessen. Immerhin hatte ich sie ja selber geplückt. ;-)

Wieder vereint - in Paihia

Endlich – nach vielem Hin und Her haben Brit und ich es tatsächlich geschafft, uns ohne Handys in Neuseeland zu treffen. Das war durchaus eine Herausforderung. :-) Eigentlich sollte es ja Melbourne sein nächste Woche, aber weil Brit spontan auch noch nach NZ kam, wollten wir uns dann eben hier schon wieder sehen. Naja, lange Geschichte – es hat uns jedenfalls 10 Tage gekostet, es zu schaffen, weil Hausdrachen in Jugendherbergen das Telefon verweigert haben und solcherlei Dinge... Aber nu bin ich mit ihr und einer anderen Deutschen, Susi, in Paihia (ganz oben auf der Nordinsel, Bay of Islands).

Wir lassen es uns hier gut gehen, das Wetter ist traumhaft und wir machen entweder lange und anstrengende Walks (vorgestern fast sechs Stunden! *uff*), die aber wunderschön sind.

sarahwalk

Oder Delfinschwimmen auf einer Bootstour (leider wollten die Delfine gestern nicht so recht spielen...) Das mit dem Delfinschwimmen ist witzig – man wird in einem Netz ins Wasser gelassen, und wenn Defline in der Nähe sind, darf man raus schwimmen und sie beobachten – wenn sie denn wollen, was sie gestern nicht wollten. Ich war dann gar nicht im Wasser, weil keine Delfine mehr in Sicht waren. :-(

delfinschwimmen

Die Bootstour hat uns durch die ganze Bay of Islands geführt, unter anderem zum „Hole in the Rock“ (das ist so groß, dass das fette Boot mit uns durchfahren konnte) und den „Black Rocks“ (hinter mir auf dem zweiten Bild).

hole

sarahrocks

Ja, hier kann man es auch aushalten. Heute werden wir einen gemütlichen Tag am Strand machen, weil morgen müssen wir wieder nach Auckland, weil Susi und ich ja am Dienstag fliegen und Brit alleine lassen...

Rotorua - Vulkanstadt

Nachdem ich Taupo nun nach vier Tagen schweren Herzens verlassen habe (einen weiteren Skydive wollte ich mir ja denn doch nicht leisten und ein paar Busstunden habe ich ja noch über, bevor ich in einer Woche zurück nach Australien fliege...), bin ich jetzt für einen Tag in Rotorua. Das ist ein Ort, in dem es buchstäblich brodelt und kocht. An jeder Ecke gibt es hier Thermal-Löcher, Dampfwolken und Gestank nach faulen Eiern resp. Schwefel - faszinierend. Da kommt einfach knalle heisses Wasser und/oder heisser Dampf aus Löchern im Boden. Find ich interessant. Und das blubbert - wie im schönsten Thermaldampfbad. Baden kann man nicht (zu heiss), aber spannend war es trotzdem, durch den Park zu gehen und in die Löcher zu gucken. :-)

Noch weiter an die Grenzen

Nach dem absolut genialen Sprung gestern war ich heute in einem Hochseil-Klettergarten (oder wie auch immer man das nennt, das gibt es ja bei uns auch). Da geht es um nichts anderes, als sich mit seinen Ängsten zu konfrontieren und die Sachen trotzdem zu machen. Da balanciert man zum Beispiel in zehn Metern Höhe einen Baumstamm entlang und die Knie schlottern derart, dass man allein davon fast abstürzt. Wäre der Stamm in einem Meter Höhe, wäre man in ein paar Sekunden flugs drüber. Verrückt. Diese Erfahrung habe ich ja auch beim Klettern schon oft gemacht: Es nützt wenig, dass man WEISS, dass man an einem Seil hängt und dass einen der andere auffangen wird...

klettern

Nach diversen Balancier-Akten auf Seilen und Hängebrücken, mit und ohne Armeinsatz, gipfelt der Vormitag dann in zwei sehr speziellen Herausforderungen: Dem Trapezsprung und dem so genannten „Giant Swing“. Für den Trapezsprung muss man erstmal 12 Meter raufklettern, sich dann auf den Stamm oben draufstellen (*schluck*) und dann mit einem großen Satz Richtung Trapez springen und versuchen, daran hängen zu bleiben. Ach Du Schande! Ich stand da oben und war mir sicher, dass ich das nicht kann. Und dann dachte ich: „Du bist gestern aus einem besch... Flugzeug gesprungen, da wirst Du doch noch die zwei Meter zu dem Trapez schaffen!“ Beim ersten Mal habe ich das Ding verpasst, mir einen zweiten (erfolgreichen!) Versuch dann aber nicht nehmen lassen.

trapez

Für den Swing geht es dann noch etwas weiter rauf (15 Meter, *schnauf*). Das Ding ist im Prinzip ähnlich wie ein Bungee-Jump, nur lange nicht so hoch. Man springt im Klettergurt an einem Seil hängend Richtung Boden und das ist echt unglaublich. Danach schwingt man gemütlich wie auf einer riesigen Schaukel. Der Punkt ist auch hier: Man muss eben springen, wenn der Intructor „three“ gebrüllt hat... ;-)

swing

Ich schwöre: Dieser Klettergarten heute war eine weitaus größere Herausforderung als der Skydive gestern. Weil man es da alles selber machen muss. Ich kann verstehen, dass in solchen Klettergärten auch Manager-Schulungen und sowas stattfinden. Das schweißt die Leute zusammen (man muss dem anderen ja vertrauen, weil der das Seilende hat...) und lässt wirklich absolut neue Erfahrungen zu. Boah, ich glaube, ich habe meine Adrenalinschübe für die nächste Zeit gehabt und mir morgen wahrlich einen relaxten Tag in den heissen Quellen verdient. :-)

I believe, I can fly

Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! Oh! My! Goodness! This is going to surprize some of you very very much: Ich war heute Fallschirmspringen. Freeeeeeeeefaaaaaaall! Das ist einfach nur „fucking awsome“ (ich zitiere andere von heute morgen). Muss man blöd im Kopf sein, um in 4000 Metern Höhe aus einem Flugzeug zu hüpfen? Da steigt man in ein verflucht winziges, minikleines Propellerflugzeug ein, nur um 15 Minuten später wieder rauszuspringen. Ja, das ist irgendwie total verrückt. Als wir da am Skydivecenter ankamen, dachte ich nur: „Was mach ich hier eigentlich?“



Komischerweise war die Angst dann im Flugzeug weitgehend weg – vielleicht, weil ich da eh keine Wahl mehr hatte... ;-) Wobei ich zugeben muss, in dem Moment, wo man sieht, wie andere einfach mit einem Satz weg sind (ich war als drittes dran), wird einem doch ganz anders. Da dachte ich dann nur noch „Oh! Shit!“ und im nächsten Moment hing ich schon vor der Flugzeugtür und im freien Fall mit 200 Sachen in der Luft. Und DAS ist echt klasse. Mit ausgebreiteten Armen, lauthals schreiend auf den Lake Taupo zuzurasen – das hatte was. 45 Sekunden freier Fall sind ganz schön lang. Dürfte aber gern mehr sein. Leider kann ich von der DVD keinen Screenshot machen, warum auchn immer... Wenn ich eines schönen Tages wieder zuhause bin, muss ich Euch dann die DVD dazu zeigen, die ich habe machen lassen. Wennschon, dennschon. Mit DVD und Fotos kostet es zwar fast das Doppelte, aber was solls? Sich dann selber beim Sprung auf Video zu sehen, ist genial.

skydive1

Jedem, der mir vor drei Wochen gesagt hätte, dass ich heute aus einem Flugzeug springen würde, dem hätte ich nen Vogel gezeigt und ihn für völlig verrückt erklärt. Den Bungyjump seinerzeit 2002 habe ich gehasst, weil ich so furchtbar Angst hatte, dabei „wollt ich das ja immer mal machen...“ Ein gewisser Jemand wird sich sicher noch gut daran erinnern, gell, Walli? ;-) Das würde ich jedenfalls nicht nochmal tun, auch nicht, wenn es nur 99 Dollar kostet. Und dann 4000 Meter??? Springen? Bin ich lebensmüde??? Neeee!!! An Skydiving habe ich noch nie vorher überhaupt gedacht. Nicht, bevor ich nach NZ kam. Mulmig fühlt man sich ja dann schon, wenn man dann letztendlich „Ja, ich weiß, dass ich dabei sterben kann und ja, ich will es trotzdem tun.“ unterschrieben hat, sicherheitshalber Mamis und Papis Telefonnummer hinterlässt, und einen jemand in den Gurt steckt und Richtung Flugzeug schubst...

skydive2

Den Gedanken an Taupo bzw. an einen Skydive habe ich die letzten zehn Tage immer wieder mal gewälzt. Is ja nicht ganz billig, der Spaß. Aber hier in Taupo gibt es das günstigste Tandem-Skydiving der Welt mit ungefähr 180 Dollar pro Sprung. Wann also, wenn nicht hier? Jeder, mit dem ich drüber gesprochen habe, sagte: „;Mach es, Du wirst es nicht bereuen, es ist einfach geil.“ Und so war es auch. Wenn ich es mir leisten könnte/wollte, würde ich es glatt gleich nochmal machen. Schon deswegen, weil man beim zweiten Mal weiß, was einen erwartet und wovor man (keine) Angst haben muss. :-)



Ja, und nu sitz ich hier, um 325 Dollar (knapp 180 Euro) ärmer und um eine ziemlich krasse Erfahrung reicher und bin noch immer geschockt, dass ich das wirklich gemacht habe. Just surreal. Und so schnell. Gestern Abend hab ich entschieden, dass ich es machen will, heute früh dann als erstes zaghaft an der Rezeption im Hostel gesagt, dass ich jetzt buchen will und da ruft der kurz dort an und sagt „They`re picking you up in 15 minutes!“ Waaaaaaaaas??? Ich hatte noch meinen Schlafanzug an! Frühstück hab ich dann lieber mal sein lassen... Letztlich war es sicher gut, dass ich gleich noch beim ersten Sprung des Tages mitkonnte. Sonst hätte ich mir den halben Tag fast in die Hosen gemacht vor Angst und dazu war vorhin einfach keine Zeit mehr. Hinterher habe ich mich zwei Stunden lang ziemlich desorientiert gefühlt, da weiß man nicht so recht, wo man eigentlich ist. Mittlerweile gehöre ich aber auch zu denen, die mit einem „big smile“, das typisch für Taupo sein muss, durch die Gegend laufen und denken „Ich hab nen Skydive gemacht – ich kann alles schaffen was ich schaffen will!“

Ab auf die Nordinsel

Mittlerweile habe ich mit der Interislander Fähre von Picton nach Wellington übergesetzt. Wellington ist die Hauptstadt Neuseelands und die zweitgrößte oder drittgrößte Stadt des Landes, ich weiß nicht mehr genau. Der Stadtkern ist eigentlich sehr kompakt, die Suburbs schmiegen sich in sehr hübscher und sehr großflächiger Weise an die Hügel.

wellington

Es gibt ein ganz wunderbares Nationalmuseum (Te Papa), das keinen Eintritt kostet und mich wie schon das Australian Museum ziemlich beeindruckt hat, weil es so toll aufbereitet ist, dass Kinder und Erwachsene gleichermaßen Spaß daran haben. Da hab ich dann doch gern was in die Donation-Box geworfen. Da mir die Stadt aber nach der Ruhe im Abel Tasman fast zuviel war und ich außerdem in dem Hostel, wo ich war, nicht recht zufrieden war, bin ich gestern nach zwei Nächten schon gleich weiter nach Napier gefahren.

artdeco

Napier ist ungefähr in der unteren Mitte der Nordinsel an der Ostküste und die Art-Deco-Stadt des Landes. Das zu Eurer Orientierung. Ich glaub, ich muss mal meine Reisepunkte auf einer NZ-Karte für Euch markieren, damit man es sich besser vorstellen kann, wo was ist.

Schon nach wenigen Kilometern Busgfahrt fällt dem laienhaften Touristenauge hier eines auf: Die Nordinsel ist ganz anders als die Südinsel. Zum einen ist sie wesentlich dichter besiedelt. Neuseeland hat ja nur vier Millionen Einwohner (Süß, gell? Dabei ist das Land so groß wie Deutschland...) und davon leben drei Millionen auf der Nordinsel. Und von denen widerum die Hälfte allein in und um Auckland. Und trotzdem sieht man es sofort: Siedlung reiht sich hier im Norden an Siedlung, Industrie an Industrie. Auch die Landschaft ist wesentlich gleichförmiger als unten im Süden. Dafür gibt es hier so tolle Sachen wie heiße Quellen und Geysire, einen Hot-Water-Beach (wo man ein Loch graben und sich dann ins Warme legen kann) – die ich hoffentlich mehrfach in Augen- und Badeschein nehmen werde, wenn ich denn in einem Ort bin, wo es welche gibt. Wollt ich immer schonmal. :-) Morgen werd ich in Richtung Taupo losziehen, da gibt es nämlich so einiges an Vulkan-Gedöns und heissen Quellen.

Paddeln im Abel Tasman

What a day! Ich weiß nicht, ob ich es erwähnte, aber wenn es keine schlechten Tage gibt, kann es ja auch keine guten geben... Der gestrige Tag hat den desatrösen Gletscherwalk wieder ganz und gar wett gemacht. Sommer, Sonne, Sonnenschein – ein Traum, ich konnte sogar kurzärmelig und kurzhosig rumlaufen. Ich wusste gar nicht, dass Neuseeland auch derartige Traumstrände zu bieten hat. Im Hochsommer muss das hier ideal zum Urlauben sein!

strand1

Mein gestriger gebuchter Tagestrip hatte folgende drei Bestandteile: Einen halben lang Tag im Kajak an der Küste entlang – toll. Anstrengend, aber toll. Einen ganzen Tag lang fände ich aber dann doch schmerzhaft – schließlich bin ich nicht gerade geübt im Paddeln. Hallo? Arme? Seid Ihr noch da?

sprayskirt

Deswegen habe ich mich ja dann für die Kayaking-und-Walking-Option entschieden. Und ich bin dann als einzige der Gruppe beim Lunchbreak an einem einsamen Strand ins Wasser. Diese Feilglinge! Sooo kalt war das Wasser denn auch nicht. Kühl, ja, aber noch nicht allzu schlimm. Weicheier! ;-)

gruppe

Dann mit dem Aquataxi, um mehr von der Küste zu sehen und Seehunde zu beobachten (leider waren kaum Tiere da, aber das weiß man eben nie). „Aquataxi“ ist durchaus wörtlich zu nehmen – das ist nämlich ein Transportservice, der Leute aufsammelt, Kajaks tund Gepäck zu den einsamen Abschnitten oder zurück bringt usw. Letzlich ist es ein kleines schnelles Jetboot. Praktisch, aber ganz sicher nichts, um genießen zu können – dazu ist es viel zu schnell und zu laut. Da lob ich mir doch das zarte Platschen der Paddel im Wasser beim Kajakfahren. :-) Und dann letztendlich der Rauswurf mitten an einem einsamen Strand namens Tonga Quarry mit der „Aufgabe“, um 16 Uhr (nach etwa 1,5 Stunden Fußmarsch) wieder für den Pickup mit dem Aquataxi am Strand Bark Bay zu sein.

aquataxi

Morgen reise ich leider schon wieder weiter, auf die Nordinsel. Aber hier würde sich auch ein längerer Aufenthalt von mehr als drei Tagen sehr lohnen. Wie auch in ein paar anderen Ecken Neuseelands – dieses Land hat mich sicher nicht das letzte Mal gesehen. Ich meine, wenn ich (ich betone: ICH) Lust kriege, mehrtägige Wanderungen mit Camping (... ! ... naja, Hütten gibt es ja auch oft ...) oder lange Kajatouren zu machen, dann muss das schon was heissen! ;-)

apple

Das ist der „Cracked Apple“. Aber angeblich ist das Ding nicht natürlich entstanden, sondern vor ungefähr fünf Jahren wurde der große Stein mit Hammer und Meissel (um ein neues Wahrzeichen zu schaffen) geteilt und von Leuten aus dem Lord-of-the-Rings-Team auf alt getrimmt und ein paar mysteriöse Storys erfunden, wie der Stein wohl seinerzeit zerbrochen ist... Hihi, wenn das stimmt und uns Bernie (der Kajak-Guide) keinen Bären aufgebunden hat, ist das ziemlich cool. Denn mit einem Plakat, wo ein Mann ganz cool zwischen den beiden Steinhälften im Sonnenuntergang hängt und dem Slogan „All natural New Zealand“ wirbt die Region nämlich für Urlaub hier... *ggg*

Kayaking

Mittlerweile bin ich im Abel Tasman (ganz im Norden der Südinsel), habe meinen Gletscherfrust und den allgemeinen Travelfrust überwunden und freue mich, morgen eine Tagestour mit Kayaking, Seehunde-Beobachten und Buschwalk zu machen. Dann gibt es sicher wieder viel zu berichten und tolle Bilder zu begucken. Und nu mach ich mich schnell vom Acker, die Kiwis haben internetmäßig bei den Preisen nämlich echt den A... offen, wenn man das mal so sagen darf. Und das mir, als passionierte Internetuserin. ;-)

Desaster auf dem Gletscher

Mittlerweile bin ich schon ein ganzes Stück weit die Westküste rauf: Von Te Anau bin ich Freitag abends nach Queenstown gefahren, habe dort aber nur übernachtet und bin gleich am nächsten Morgen weiter nach Wanaka. Dort habe ich dann einen ruhigen und faulen Tag verbracht, Möwen am See beobachtet, die Sonne genossen und eigentlich nicht viel gemacht, außer mal wieder ausführlich E-Mails an Euch alle zu tippen. :-) Und am nächsten Tag bin ich dann schon wieder weiter – sechs Stunden mit dem Bus die Westküste rauf nach Franz Josef und heute dann schon nach Greymouth. Unterwegs gab es dann auch den ein oder anderen Stop am Tasmanischen Meer und anderen Sehenswürdigkeiten – man muss den Fahrern der Intercity Coaches ja lassen, dass sie durchaus öfter mal was zu Land und Leuten erzählen und einen nicht nur von A nach B transportieren. Diese Fahrer gibt es natürlich auch, die einem nicht mal sagen, wo man gerade ist – was sehr hilfreich ist, wenn man nicht genau weiß, wo man aussteigen will/muss, weil man noch nie da war...

westcoast

In Franz Josef war ich jedenfalls, weil es dort einen der größten begehbaren Gletscher der Welt gibt. Gesagt getan, habe ich mir also für 120 Dollar eine Tagestour auf den Gletscher gebucht. Franz Josef heißt der Ort übrigens, weil er 1864 (oder so) von einem Österreicher gegründet wurde. Na, und wie deren Kaiser seinerzeit hieß, wissen wir ja alle. Aber zurück zum Gletscher: Am Morgen der Tour gestern hat es (wie vorhergesagt) leider geregnet. Aber man kann die Tour ja trotzdem machen. Also bei „The Guiding Company“ alles mögliche an Ausrüstung eingepackt (Krampen zum Festschnallen für die Schuhe, Regenhosen, zusätzliche Regejacken, Eispickel) und losgefahren. Leider wurde schon bei der Ankunft auf dem Parkplatz unterhalb des Gletschers aus dem Nieselregen ein ziemlicher Regenguss. Dazu muss man sagen, dass dass dann durchaus gefährlich wird, weil sich durch starken Regen immer wieder Geröll löst und einen womöglich erschlägt. Also war erstmal nicht klar, ob sie uns überhaupt die Tour machen lassen können, aber bis zum Einstieg in den Gletscher war es ja noch eine Stunde Fußmarsch.

glacier

Vor Ort wurde uns dann gesagt, dass unsere Tour aus Sicherheitsgründen auf „half day“ gekürzt wird. Also sind wir dann in den Gletscher rein für etwa zwei Stunden und es hat die ganze Zeit wie aus Eimern gekübelt. Nicht geregnet, nein, gegossen. Was aus verschiedenen Gründen frustrierend war: 1) Man ist trotz Ölzeug eigentlich irgendwann völlig ganz nass. 2) Es regnet so sehr, dass man nicht fotografieren kann, ohne die Kamera zu ruinieren. 3) Wer eine Brille trägt wie ich, sieht noch weniger als alle anderen – die wenigstens nur mit Regen und Nebel zu kämpfen hatten... Immerhin haben meine Schuhe wiedermal bewiesen, dass sie gut sind – waren nämlich erst nach drei Stunden und einigen Flussdurchquerungen (knöcheltiefes Wasser) durchgeweicht und fangen jetzt, 24 Stunden später, allmählich an trocken zu werden...

Natürlich haben sie dann einen Teil des Geldes zurückerstattet, aber letztlich finde ich, wir hätten gar nicht erst losgehen sollen. Also habe ich 70 Dollar für einen fünfstündigen blinden Marsch im Regen bezahlt. Naja, war auch mal eine Erfahrung. Dass es heute, wo ich weiterreisen musste und wollte, wieder strahlend schön war, muss ich natürlich niemandem sagen, oder? Das beste am gerstrigen Vormittag war eigentlich, wie Ian (unser Guide) mithilfe eines Marsriegels(*ggg*) demonstriert hat, wie sich ein Gletscher bewegt, quetscht und seine Form verändert... ;-)

Willkommen in Mittelerde

Bisher fasziniert mich an Neuseeland am meisten, wie verschiedenartig die Landschaft innerhalb weniger Kilometer daherkommt. Steht man eben noch am Fuß eines schneebedeckten Berges mit 3000 Metern Höhe im Regenwald (sic!) gibt es 10 Kilometer weiter eine Fjordlanschaft wie es auch in Norwegen sein muss, oder eine flache, karge Steppenlandschaft oder wieder grüne Hügel mit Schafen drauf. Das ist überaus spannend und macht auch die Busfahrten von A nach B interessant. Wenn es nicht gerade schon dunkel draußen ist, gibt es eigentlich immer was zu gucken.

laketeanau
Lake Te Anau

nebel
Morgens um 8 Uhr Milford Road

regenwald
Am Fuß eines Berges...

steppe

Das hier sind nur ein paar der bisherigen Eindrücke, aber ich muss sagen: Peter Jackson (der Regissuer von „Der Herr der Ringe“) hatte durchaus Recht, als er sagte "New Zealand IS Middle Earth." Manchmal stehe ich einfach nur da und freue mich daran, dass ich da bin. Neuseeland ist zweifellos eine Reise wert. :-)

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