Australian Museum

Gestern war ich denn mal ein bisschen „in Sachen Kultur“ unterwegs. Das Australian Museum war angesagt und ich muss sagen, die Aussies haben es mal wieder geschafft, mich positiv zu überraschen. Nicht nur, dass es sehr interessante Dinge anzuschauen gibt (aber das ist ja in viele Museen der Fall), vor allem, wie toll die Sachen didaktisch aufbereitet sind, hat mich beeindruckt. Da gibt es zum Beispiel eine „Discover“-Abteilung, wo hunderte ausgestopfte Tiere rumstehen, die man dann zeichnen (wahrscheinlich der Fluch jedes Sydneyer Kunststudenten... ;-) ) oder einfach genau anfassen kann. Dann stehen da ne Menge Computer, wo man sich dies und jenes recherchieren kann uns so weiter. Besonders gut hat mir aber die Abteilung „Indigeous Australians“ gefallen – eine große Ausstellunsfläche, die dem Besucher so einiges über die verschiedenen Ureinwohner-Stämme Australiens erzählt. Und auch hier ganz toll gemacht mit Videos, Plakaten, Statements von indignen Australiern, Kinderspielecke mit Puzzles und so weiter. Echt schön gemacht, davon abgesehen, dass die Aborigine-Kunst auch einfach schön ist.

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Nicht so spannend finde ich persönlich ja immer diverse Skelette und sowas. Naja, man muss ja nicht alles mögen... Toll war dann aber wieder der „Planet of Minerals“. Wow. Tausende Edelsteine, faszinierend. Das hier ist anscheind das größte Goldnugget, das auf der Welt jemals gefunden wurde (in Australien natürlich, versteht sich). Wiegt schlappe 70 Kilo, das Teil, und kann wohl eigentlich kaum noch als „Nugget“ (Bröckchen) bezeichnet werden... ;-)

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Mardi Gras Parade

Die große „Mardi Gras Parade“ (findet meines Wissens jeden März in Sydney statt und es sind tausende Leute als Teilnehmer und vor allem als Zuschauer unterwegs) ist eine Mischung aus einer Demonstration, einem Faschingszug und einer Tanzveranstaltung, wenn ich als hintergrundunwissende Beobachterin der gestrigen Parade das mal so pauschal sagen darf. In anderen Ländern kennen wir ähnliche Aktionen als „Pink Saturday“ oder „Christopher Street Day“. Diese Parade ist eine von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transvestiten veranstaltete Aktion für mehr rechtliche Freiheiten, Toleranz und natürlich „make love, not war“. Und wie schon so manches Mal vorher fragte Frau sich auch diesmal angesichts all der knackigen Körper: Warum sind die schwulen Jungs immer die smartesten? ;-)

schmetterling

Beeindruckt hat mich neben den teilweise unglaublich witzigen Kotsümen, Mottos und schrillen Typen vor allem, dass viele Organisationen, Parteien und sogar Polizei und Feuerwehr an diesem Umzug teilgenommen haben. Seien es nun die australische Polizei (nicht als Aufpasser, als Mit-Agierende in Uniform!), The Greens, The Democrats, The Australian Labour Party, IBM und so weiter. Sehr schön fand ich das Schild von einem Wagen, auf dem IBM-Mitarbeiter mitfuhren (leider konnte ich es mangels Akku-Energie dann nicht mehr ablichten), das ungefähr so lautete: „We proudly support our gay, lesbian and bisexual employees (und noch mehr, was ich nicht mehr weiß)“. Könnt Ihr Euch sowas in Deutschland vorstellen? Ich mir nicht, aber ich lass mich da gern anderweitig überraschen ...



Es hat viel Spaß gemacht, zuzuschauen, auch wenn ich bei dererlei Veranstaltungen immer verliere, weil ich schlicht immer nix sehe. Naja, mit hochgerecktem Arm konnte ich wenigsten ein bisschen was auf Fotos bannen. Und hätte nicht dieser junge Franzose mit der reizenden rosa Perücke mich noch völlig mit Rotwein vollgesabbert, wäre es auch ein echt schöner Abend geworden.

franzose

Denn natürlich trägt man, wenn sowas passiert, gerade NICHT die schwarze Hose oder das dunkelblaue Shirt, sondern die hellbeige Hose MIT einem himmelblauen Shirt. Und Rotwein geht ja so gut raus... T-Shirt ist versaut, Hose geht noch einigermaßen, ist aber auch ein wenig neu gemustert jetzt. Ärgerlich. Für ultimative Reinigungstipps bin ich dankbar (Salz war natürlich nicht zur Hand...) Und ich war auch noch zum Teil selber Schuld, das ist die Ironie an der Geschichte: Der Typ fragt mich, ob ich einen Flaschenöffner habe. Nein, hab ich nicht, aber „just push the kork into the bottle – I know that will work, I've done it myself...“ Harhar – gesagt, getan, er war zwar sehr skeptisch, hat es dann aber gemacht, aber mit etwas viel Druck. Ja, und ich hab halt nicht schnell genug reagiert. Immerhin durfte ich dann zum Trost die ersten Schlucke aus der Flasche machen, immerhin was... ;-)

Wohnen im Hostel

Nachdem ich weiter derzeit nicht allzuviel neues zu berichten habe (außer, dass ich in 14 Tagen schon über 1000 Dollar losgeworden bin, vielleicht. *schluck* Hmnaja, Sydney ist schon ziemlich teuer, was? Und da war nur eine Tour dabei...), will ich Euch heute mal in das Geheimnis „Wohnen im Youthhostel“ einführen. Kennt ja vielleicht noch nicht jeder von Euch. :-)

Schlafen tut man je nach Verfügbarkeit, Wunsch und finanziellen Möglichkeiten im Doppel- oder Mehrbettzimmer. Je nach Hostel heißt „Mehrbett“ zwischen vier und zehn Betten pro Zimmer. Als Faustregel kann man sagen: Je mehr Leute drin, desto billiger wird es. Ich schlafe derzeit in der YHA in Glebe und zahle für mein Bett im Fünfbettzimmer 24,- Dollar pro Nacht (ungefähr 15,- EUR) ohne Essen natürlich. Im Vierbettzimmer wären es 28,- Dollar. Wenn man weiter außerhalb von Sydney ist, kriegt man ein Mehrbettzimmer auch schon zu 18,- Dollar pro Nacht. Aber in den Großstädten ist das eigentlich überall recht teuer und die YHAs sind eigentlich prinzipiell immer etwas teurer. Dafür kann ich mich drauf verlassen, dass sie sauber und gut ausgestattet sind. Es gibt hier in der City schon auch Backpackerhostels für 18,- Dollar pro Nacht – aber wenn ich den Erzählungen anderer glauben darf, zahl ich doch lieber etwas mehr... ;-) Na, und so sieht unser Zimmer aus:

zimmer

Und wenn es mal wieder verdammt heiss ist, sieht es auch mal so aus (Tür zum Flur offen und ein selbstgebastelter Sichtschutz dazu...

tuer

Klingt eigentlich nach wenig Geld, wenn man das in Euro sieht, aber wenn man das für 30 Nächte im Monat zahlen muss, läppert es sich ganz schön schnell hoch. Im Gegensatz zu Deutschland (Bayern, im Besonderen), wo die DJHs teilweise nur für Leute bis 27 oder Familien gedacht sind, ist das Publikum hier immer sehr gemischt. Von 18 bis 65 tummeln sich hier alle möglichen Altersgruppen und Nationen. Hier unten in der Halle steht sogar eine bayerische Flagge auf dem Süßigkeiten-Automat. :-)

Bisher kann ich die YHA Hostels also auch für „normale“ Urlauber vollständig empfehlen – und dann ist es auch wirklich eine sehr günstige Unterkunft, wenn man nur vier oder sechs Wochen drin wohnt, selbst im Doppelzimmer. Kochen tut man selber, in der Küche gibt es alles, was man braucht – sei es Geschirr, Mikrowelle, Gasherd, Gewürze (das ist aber nicht überall so) und so weiter. Seine Sachen verstaut man in Regalen und Kühlschränken, wo man seinen Namen drauf schreibt und einem hoffentlich keiner was klaut. ;-) Seinen Krempel muss man immer wieder in ein neues Fach umziehen, da jedes Regal an einem Tag in der Woche gereinigt wird. Na, und so sieht das aus:

kueche

Außerdem gibt es ein so genanntes „Free Food“ Fach. Wenn man abreist und noch Sachen hat, die man nicht mitnehmen kann/will, die aber noch gut sind, tut man sie da rein. Der nächste kommt, sieht „ah, Butter, das brauch ich gerade!“ und nimmt es sich. Brit und ich haben die Kunst im Hamstern schon ziemlich verfeinert... Von Brot über Müsli, Spaghetti und Erdnußbutter haben wir schon so einiges aus diesem Fach gezogen. ;-)

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