Sonntag, 6. März 2005

Mardi Gras Parade

Die große „Mardi Gras Parade“ (findet meines Wissens jeden März in Sydney statt und es sind tausende Leute als Teilnehmer und vor allem als Zuschauer unterwegs) ist eine Mischung aus einer Demonstration, einem Faschingszug und einer Tanzveranstaltung, wenn ich als hintergrundunwissende Beobachterin der gestrigen Parade das mal so pauschal sagen darf. In anderen Ländern kennen wir ähnliche Aktionen als „Pink Saturday“ oder „Christopher Street Day“. Diese Parade ist eine von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transvestiten veranstaltete Aktion für mehr rechtliche Freiheiten, Toleranz und natürlich „make love, not war“. Und wie schon so manches Mal vorher fragte Frau sich auch diesmal angesichts all der knackigen Körper: Warum sind die schwulen Jungs immer die smartesten? ;-)

schmetterling

Beeindruckt hat mich neben den teilweise unglaublich witzigen Kotsümen, Mottos und schrillen Typen vor allem, dass viele Organisationen, Parteien und sogar Polizei und Feuerwehr an diesem Umzug teilgenommen haben. Seien es nun die australische Polizei (nicht als Aufpasser, als Mit-Agierende in Uniform!), The Greens, The Democrats, The Australian Labour Party, IBM und so weiter. Sehr schön fand ich das Schild von einem Wagen, auf dem IBM-Mitarbeiter mitfuhren (leider konnte ich es mangels Akku-Energie dann nicht mehr ablichten), das ungefähr so lautete: „We proudly support our gay, lesbian and bisexual employees (und noch mehr, was ich nicht mehr weiß)“. Könnt Ihr Euch sowas in Deutschland vorstellen? Ich mir nicht, aber ich lass mich da gern anderweitig überraschen ...



Es hat viel Spaß gemacht, zuzuschauen, auch wenn ich bei dererlei Veranstaltungen immer verliere, weil ich schlicht immer nix sehe. Naja, mit hochgerecktem Arm konnte ich wenigsten ein bisschen was auf Fotos bannen. Und hätte nicht dieser junge Franzose mit der reizenden rosa Perücke mich noch völlig mit Rotwein vollgesabbert, wäre es auch ein echt schöner Abend geworden.

franzose

Denn natürlich trägt man, wenn sowas passiert, gerade NICHT die schwarze Hose oder das dunkelblaue Shirt, sondern die hellbeige Hose MIT einem himmelblauen Shirt. Und Rotwein geht ja so gut raus... T-Shirt ist versaut, Hose geht noch einigermaßen, ist aber auch ein wenig neu gemustert jetzt. Ärgerlich. Für ultimative Reinigungstipps bin ich dankbar (Salz war natürlich nicht zur Hand...) Und ich war auch noch zum Teil selber Schuld, das ist die Ironie an der Geschichte: Der Typ fragt mich, ob ich einen Flaschenöffner habe. Nein, hab ich nicht, aber „just push the kork into the bottle – I know that will work, I've done it myself...“ Harhar – gesagt, getan, er war zwar sehr skeptisch, hat es dann aber gemacht, aber mit etwas viel Druck. Ja, und ich hab halt nicht schnell genug reagiert. Immerhin durfte ich dann zum Trost die ersten Schlucke aus der Flasche machen, immerhin was... ;-)

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